Geschichte

Geschichte des KGV-Dahlie e. V.

Gegen Ende des 19.Jahrhunderts entstanden in Erfurt zahlreiche Industrieanlagen, für die Arbeitskräfte gebraucht wurden. Diese Arbeitskräfte kamen vorwiegend aus den umliegenden Dörfern und Kleinstädten und sie wollten in Erfurt nicht nur arbeiten, sondern auch wohnen. Somit entstand zusätzlicher Bedarf an Wohnraum und es kam zu einem regelrechten Bauboom. Ganze Straßenzüge entstanden neu, für die tausende Tonnen Kies benötigt wurden. Diese Entwicklung nutzte um 1880 die damals noch kleine und mit Pferdefuhrwerken arbeitende Transportfirma Gottfried Rothe. Sie kaufte rechts neben der heutigen Friedrich-Engels-Straße, damals noch Seydlitzstraße,  größere Geländestücke aufund errichtete die ersten Kiesgruben auf dem Gebiet der heutigen Gartenanlage „Reseda“. Die ausgehobenen Kiesgruben verfüllte die Firma Rothe dann mit städtischem Abfall, der zu 90% aus Kohle- und Holzasche bestand. Eine zusätzliche Einnahmequelle bildete der Abtransport der Erde, die für den Kellerbau der neuen Wohnhäuser im damaligen Feldherrenviertel ausgehoben wurde. Diese kippte das nunmehr als Bau und Transportfirma Rothe bekannte Unternehmen, auf die entstandenen, riesigen Ascheflächen und planierte sie anschließend zum Anlegen von Schrebergärten.

Die ersten Gärten entstanden ab 1900.Von 1906 bis 1912 wurde das angrenzende Gebiet ebenso aufgefüllt, so dass eine weitere, nämlich unsere Gartenanlage, entstehen konnte. 1912 wurde mit Gottfried Rothe der erste Pachtvertrag geschlossen und Anfang Juli des gleichen Jahres, der Schrebergartenverein „Dahlie“, in der damaligen „Udestedter Schänke“, der heutigen Bebelstraße 57, gegründet. Das Gründungsjahr fiel somit in die Zeit der Vorbereitungen für den ersten Weltkrieg, in das Jahr der Kriegsanleihen und der Inflation. Die Wirren des Krieges werden dann wohl auch dafür verantwortlich gewesen sein, dass das erste Statut unseres Vereins erst nach dem Ende des 1. Weltkrieges, nämlich am 11. August 1919, feierlich unterzeichnet werden konnte. Unser Verein hat die nachfolgende, schwere Zeit des Nazi-Regimes, sowie 40 Jahre DDR durchstanden, was nicht zuletzt auch dem Engagement unserer Kleingärtner zu verdanken war. Trotz der damaligen, widrigen Umstände, gelang es unseren Mitgliedern ein Vereinslokal mit Saal und Kegelbahn zu errichten und es bis zum heutigen Tage in tadellosen Zustand zu erhalten. Zahllose Aufbaustunden, sowie die dafür nötigen finanziellen Mittel, wurden von unseren Gartenfreunden hierfür erbracht.